Endlich die Wirtschaft fördern oder: Arbeit erhalten – Arbeit schaffen

Im Unterschied zu vielen vergleichbaren Gemeinden (auch in der Nachbarschaft) gerät Neufahrn bei der Ansiedlung neuer Betrieb immer mehr ins Hintertreffen. Außer den Speditionen am Römerweg kann die Gemeinde nichts Neues vorweisen, was aus eigener Kraft entstanden ist. Die Niederlassung von Jungheinrich war kein Verdienst der Gemeindeführung, sondern eine Vermittlung der Moosburger Bürgermeisterin Meinl. Im Gegenteil: Uns laufen vorhandene Betrieb davon (Rinberger / Frey / ). Bei unseren Gesprächen zum Wirtschaftssommer hören wir immer wieder, dass sich die Gemeinde so gut wie nicht um unsere Gewerbetreibenden kümmert, sich niemand „gepflegt“ fühlt und deswegen auch keine Bindung an die Gemeinde entsteht. Wer Zukunft gestalten will, muss wissen, wo die Unternehmer der Schuh drückt, damit die Gemeinde Standortfaktoren verbessern und Problemen abhelfen kann.

Wer die Homepage der Gemeinde anschaut, sucht vergeblich nach Werbemaßnahmen, Grundstückshinweisen, Darstellung unserer zweifellos guten „weichen“ Standortfaktoren. Auf welcher Immobilienmesse sind wir mit einem Werbestand vertreten, der professionell gestaltet wurde? Hier finden wir nur Fehlanzeigen.

Es wird Zeit, die Lethargie im Rathaus zu beenden, es wir höchste Zeit. Die Finanzierung unseres Gemeinwesens steht auf tönernen Füßen: Sie wird im Grunde nicht aus dem laufenden Steueraufkommen heraus gestaltet – die einzig solide Art der finanziellen Zukunftssicherung – sondern mit Grundstücksverkäufen hält man sich über Wasser. Das ist aber nur interessant bei Baulandausweisungen, die einen entsprechenden Preis erzielen. Im Grunde sprechen wir beim momentanen Handeln der Gemeinde über eine höchst gefährliche „Blase“, denn Bevölkerungswachstum bedeutet Ausweitung der Infrastruktur, die nur teuer finanziert werden kann. Also muss man weiter mit Grundstücken handeln, mit der Folge….Wir befinden uns in einem Teufelskreis, den wir möglichst schnell verlassen müssen.

Wir wollen Neufahrn wieder interessant machen für die nach einem neuen Standort suchenden Unternehmer. Das Gewerbegebiet in Mintraching hat noch viel Potential, wir müssen es nutzen. Welche Konzeption hat Schneider für das AVON-Gelände entwickelt? Die Angewohnheit des Aussitzens und das Warten auf Unternehmerinitiativen ist einfach zu wenig. Aber aus dem Gelände kann man ja wunderbar Wohnbauland machen, mit der Folge teurer Infrastruktur, … usw. siehe oben.

Wir sind mit dem Konzept der Entwicklung von Mischgebieten wie Lohfeld, West V (Polizeistation), Massenhause gut gefahren, denn unsere soliden Kleinbetriebe bilden das Rückgrat von Beschäftigung und Gewerbesteuer. Wir brauchen Grundstücke für Büros und Dienstleistungsbetriebe, auch für Industrie, aber Schneider kümmert sich nicht darum. Abwarten ist keine tragfähige Konzeption. Wir wollen den Gewerbetreibenden weiter Ansprechpartner sein, so wie wir es bewiesen haben, wir werden versuchen, ein Netzwerk von Betriebsleitern zum Informationsaustausch (Grundstücke / Personal / Verkehr u.a.) zu initiieren. Vor allem muss eine Konzeption zur Nutzung der vorhandenen, aber nicht effizient genutzten Gewerbegrundstücke entwickelt werden. Wir denken, dass in diesem Zusammenhang ein Wirtschaftsreferent aus dem Kreis der Gemeinderäte installiert werden sollte, der die unmittelbare Rathausverwaltung unterstützt.

Auch unser Marktplatz war in seiner Zielsetzung nicht konsequent zu Ende gedacht, sonst müssten nicht die ansässigen Gewerbetreibenden selber für mehr Leben in unserer Ortsmitte sorgen, das aber wäre eine der vornehmsten Aufgaben des Bürgermeisters gewesen. Die ständige Anpassung an verändertes Kaufverhalten, die Auswirken demographischer Entwicklungen, u.a. ist zukunftsorientiertes Handeln!